Auf der Agenda standen:
- Identifikation relevanter Anwendungsfelder und Kompetenzprofile
- Förderung internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit
- Vernetzung von Forschungseinrichtungen mit wirtschaftsnahen Partnern
Der Einladung der TUM folgten mehr als 80 internationale Gäste. Professor Ali Sunyaev, Vizepräsident des TUM Campus Heilbronn, begrüßte die Teilnehmenden und betonte: „Dieses Forum basiert auf Zusammenarbeit: Wissenschaftlicher Dialog, praktische Erkenntnisse und neue Netzwerke ebnen den Weg für nachhaltige Innovationen.“
Aus diesem Grundgedanken wurde der „Joint Global AI Research Hub” ins Leben gerufen. Er besteht aus ETH Zürich, Hebräische Universität Jerusalem (HUJI), HEC Paris, Nanyang Technological University (NTU), National University of Singapore (NUS), Stanford University, University of Oxford und dem TUM Campus Heilbronn. Ali Sunyaev rief dazu auf, die vier Tage für intensiven fachlichen Austausch und neue Kooperationsansätze zu nutzen.
Diskussion zur Zukunft der KI
In einem Panel, das von Professor Jingui Xie, Professor für Business Analytics am TUM Campus Heilbronn, moderiert wurde, diskutierten die Teilnehmenden, wie eine ideale KI-getriebene Zukunft aussehen könnte. Die Wirtschaft wurde dabei von VDI-Präsident Lutz Eckstein vertreten, er betonte die Bedeutung erklärbarer KI und die Integration von KI-bezogenen Lerninhalten. Professorin Yejin Choi (Stanford University) verwies auf die Relevanz kleiner, effizienter Modelle für eine nachhaltige KI-Nutzung.
Für Keynote-Speaker Professor Joachim Spatz vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung setzt dies auch einen nachhaltigen Einsatz von KI voraus: Die Senkung des Energieverbrauchs ist für ihn unabdingbar. Fikile Brushett (MIT), der im Rahmen des Global Technology Forum mit dem Dieter Schwarz Courageous Research Grant ausgezeichnet wurde, hob zudem die Bedeutung interdisziplinärer Perspektiven hervor.
In Workshops zu den Themen „KI in Bildung“ und „KI in der Gesundheitsversorgung“ diskutierten die Teilnehmenden potenzielle Einsatzfelder und Forschungsansätze. Der Austausch mit regionalen Partnern aus Industrie und Mittelstand ergänzte das Programm.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern
Am zweiten Vormittag diskutierten die Partner des Joint Global Research AI Hubs in internen Workshops über mögliche Forschungsansätze, die über den bisherigen Horizont hinausgehen und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Anwendungsbeispiele wurden im Anschluss im Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI) vorgestellt. Anschließend ging es bei der Firma Schunk in Brackenheim-Hausen vom Labor in die Fabrik, um Spitzenforschung und regionalen Mittelstand zusammenzubringen.
Den ausführlichen Bericht zum Firmenbesuch gibt es hier.
Wie gewohnt beim Global Technology Forum (GTF) folgten auf die Einblicke am Freitagmorgen erneut Ausblicke in Form verschiedener Workshops. Den roten Faden bildeten dabei zwei aufbauende Sessions zum Thema „KI in Bildung“ von und mit TUM-Professor Stefan Wagner. Den Workshop „Human-AI Interaction“ leitete Dr. Keja Hu aus Oxford, während Dr. Fabian Stephany, ebenfalls vom Oxford Internet Institute, das drängende Thema „AI in Work“ behandelte.
Fragen zur Mensch-KI-Interaktion
Im Bereich „Human-AI Interaction“ betonte Keja Hu (Oxford), dass der Workshop Ansatzpunkte für gemeinsame Forschung und neue Ideen für wissenschaftliche Veröffentlichungen eröffnete, wobei Themen wie Systemdesigns, Rollenverständnis und die Orchestrierung von Mensch und Maschine im Mittelpunkt standen. Bei „AI in Work“ zeigte Fabian Stephany, dass sich der Anteil der Tätigkeiten, für die KI-Kompetenzen verlangt werden, in den letzten zehn Jahren verdreifacht hat, was die Relevanz entsprechender Kompetenzen weiter erhöht.
Unter dem Stichwort „KI in Bildung“ wurden in allen drei Sessions Leitfragen diskutiert, welche Kernkompetenzen weiterhin vermittelt werden müssen und wie Lehre sinnvoll mit KI gestaltet werden kann, einschließlich Themen wie personalisiertes Lernen, die Weiterbildung von Lehrkräften, soziale Herausforderungen, der Umgang mit KI-generiertem Content sowie Fragen zu Chancengleichheit und Zugang. Als nächster Schritt ist die Koordination mit einer Workshop-Serie an der Stanford University geplant.
Stärkung des wissenschaftlichen Netzwerks
Das GTF unterstreicht die Rolle von Heilbronn als aufstrebendes Technologie-Ökosystem. Professor Ali Sunyaev beschreibt das Forum als Think Tank, der Spitzenkräfte der Tech-Entwicklung zusammenbringt, und betonte, dass die erzielten Ergebnisse Grundlage für weitere Kooperationen bilden.
Internationale Gäste wie Guy Harpaz (Hebrew University), Andrea Masini (HEC Paris) und Vicki Nash (Oxford Internet Institute) hoben die klare Forschungsagenda und den strategischen Ansatz der Region hervor. Dabei spielen die Dieter Schwarz Stiftung und der Bildungscampus, der ständig weitere Forschungseinrichtungen anzieht – von Fraunhofer über die ETH Zürich bis Max-Planck-Gesellschaft und imec –, eine zentrale Rolle. Für die Gäste ist Heilbronn ein Standort, der sich durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Innovation auszeichnet.