Wie wirkt KI in der Gesellschaft?
Erstes Global Technology Forum am TUM Campus Heilbronn versammelt Experten internationaler Exzellenzuniversitäten.
Zu diesem Zweck lud der TUM Campus Heilbronn seine Partner im KI-Hub zu einem offenen, inter- und transdisziplinären Austausch beim ersten TUM Campus Heilbronn Global Technology Forum ein. Experten der Oxford University, der ETH Zürich, der HEC Paris, der Stanford University und der Hebrew University of Jerusalem trafen sich in Heilbronn zu drei inspirierenden Tagen mit Forschungspräsentationen, Podiumsdiskussionen und Foren zur Interaktion und spontanen Zusammenarbeit. Das klare Ziel für Gastgeber Helmut Krcmar, Vizepräsident des TUM Campus Heilbronn und Professor für Wirtschaftsinformatik: „Wir bringen Forscher zusammen und bieten ein Forum, um gemeinsam KI und ihre Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen voranzutreiben."
Die diskutierten Themen reichten von den algorithmischen Grundlagen der KI bis zu ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Ein wichtiges Thema waren die Möglichkeiten, die KI in der Lehre bietet. Dr. April Wang von der ETH Zürich skizzierte ein treffendes Bild der aktuellen Situation: „Wir verkaufen Schaufeln in einem Goldrausch." Ihre Kollegin aus Oxford, Dr. Lulu Shi, ergänzte: „The winner takes it all." Stephan Krusche, Professor für Software-Engineering am TUM Campus Heilbronn, betonte: „Studierende werden KI sowieso nutzen. Deshalb integrieren wir sie in unsere Lernwerkzeuge."
Andere Experten beschäftigten sich mit den Auswirkungen des zunehmenden Einsatzes von KI in der Arbeitswelt. „Digitale Kompetenzen zahlen sich aus", so Dr. Christina Langer aus Stanford. Doch im deutschen dualen Ausbildungssystem werde ihnen zu wenig Platz eingeräumt. Prof. Philipp Lergetporer vom Global Center for Family Enterprise am TUM Campus Heilbronn untersuchte die Zusammenhänge zwischen der Automatisierbarkeit von Tätigkeiten, der Sorge der Beschäftigten um ihre Zukunft und ihrer Erwartung an Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld sowie ihrer Weiterbildungsbereitschaft. Seine Schlussfolgerungen: „83 Prozent der Kernaufgaben von Büroangestellten können automatisiert werden. Wenn Menschen die Information erhalten, dass ihre Arbeit automatisiert werden kann, sind sie eher bereit, sich weiterzubilden."
Wenn Menschen die Information erhalten, dass ihre Arbeit automatisiert werden kann, sind sie eher bereit, sich weiterzubilden.
Carsten Trinitis, Professor an der School of Computation, Information and Technology am TUM Campus Heilbronn, ging auf die moralischen Aspekte ein: „Versuchen Sie, so früh wie möglich ein Bewusstsein zu schaffen und denken Sie immer zweimal nach."