Es ist das dritte Jahr der Studie, in der untersucht wurde, wie viele Start-ups aus Universitäten wie der TUM hervorgehen, was ihren Erfolg mobilisiert und wie Institutionen sie besser unterstützen können. Theresa Treffers beobachtet, dass viele Start-ups in Deutschland in kleinen Märkten denken. Dazu besteht kein Anlass und mehr Mut ist gefragt, denn Deutschland hat in der DACH-Region den größten Anteil an Start-Ups zwischen 2014 und 2024 hervorgebracht. Dabei ist die TUM unter den akademischen Einrichtungen der Spitzenreiter mit rund 70 Ausgründungen, wobei 2021 das Spitzenjahr darstellte.
Deutschlands Start-up-Landschaft im Fokus
Die Mitwirkenden an der Studie wollen im nächsten Jahr genauer erforschen, wann Start-ups Funding erhalten und wie lange dieses Finanzpolster trägt. Der Finanzierungsaspekt soll künftig stärker beleuchtet werden, um besser einschätzen zu können, wie junge Unternehmen durch ihre frühen Wachstumsphasen navigieren.
Heilbronn als aufstrebendes Gründungsökosystem
Im Start-Up-Kosmos ist Heilbronn ein noch recht kleiner Stern, doch es bewegt sich etwas. Das ging aus einem von Lergetporer moderierten Panel hervor, an dem Hanna Hottenrott (TUM), Theresa Treffers (TUM School of Management, München), Andreas Köckeis (Gründer von Univents GmbH) und Jan Mittendorf (TUM Venture Labs Heilbronn) teilnahmen. Denn das lokale Ökosystem weitet sich schrittweise aus. Heilbronns geografische Lage ist dabei von Vorteil: Die Wege zu etablierten Gründungsumfeldern wie Stuttgart und zur Rhein-Main-Region sind kurz. Aber auch vor Ort fördern Akteure wie die Campus Founders und die TUM Venture Labs die Start-up-Bewegung. Das starke Ausbildungsangebot u.a. am TUM Campus in Heilbronn fördert Gründungen. Jedoch ziehen einige Teams später weiter, weil sie skalieren oder zusätzliche Fachkräfte finden müssen. Hier liegt also noch ungenutztes Potenzial für die Region: Talente, die hier ausgebildet werden, könnten künftig stärker gehalten werden.
Inhaltlich spiegeln die Gründungen die Themen wider, die an den lokalen Hochschulen gelehrt und erforscht werden. Bildung und Forschung bilden das Fundament, vor allem praxisnahe Projekte, die direkt in Konzepte übergehen können. In der Inkubationsphase dienen die Campus Founders oder die TUM Venture Labs als Geburtshelfer, führen Konzepte zur Marktreife, vermitteln Kontakte zu Industrie und Investoren und schaffen Zugänge zu ersten Märkten.
Die Dieter Schwarz Stiftung ist das Rückgrat des Heilbronner Ökosystems. Sie sorgt dafür, dass Talente, Kapital, Infrastruktur und Unternehmensnetzwerke zusammenfinden. Einen zusätzlichen Schub erfährt die Gründerszene am TUM Campus Heilbronn durch das Mutterschiff in München, welches seine erprobten Formate und Erfahrungen einbringt.
Die Entrepreneurial Impact Study wird auch in den kommenden Jahren zeigen, wie das Zusammenspiel von Wissenschaft, Unternehmertum und regionalem Engagement die Start-up-Szene in Heilbronn positiv prägen kann.