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Jedes Ende ist ein Neuanfang - Erkenntnisse aus dem Global Technology Forum

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Beim diesjährigen Global Technology Forum (GTF) des TUM Campus Heilbronn wurde gezeigt, wie Synergien genutzt und Potenziale entfaltet werden können. Eine, die von Tag eins an dabei war, ist die scheidende Direktorin des Oxford Internet Institute, Professorin Vicki Nash. Wir sprachen mit ihr über den Wandel des Forums, die Bedeutung institutsübergreifender Kollaboration und den sinnvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Mindshift: Wie haben Sie die Entwicklung des Forums in den vergangenen drei Jahren erlebt? 

Vicki Nash: Es war fantastisch zu sehen, wie es gewachsen und gereift ist. Die ursprüngliche Idee, die unterschiedlichen Institutionen in dieser wunderschönen Stadt zusammenzubringen, war von Anfang an gut. Im ersten Jahr haben wir uns erst einmal orientiert, gegenseitig kennengelernt und versucht, die Arbeitsbereiche der anderen zu verstehen. Ich schätze es jedoch sehr, dass wir uns dieses Jahr auf konkrete Projekte konzentrieren, an denen wir tatsächlich gemeinsam arbeiten können. So können wir unsere Ressourcen am besten nutzen.

Mindshift: Zusammenarbeit ist ein gutes Stichwort – welche Kollaborationen bestehen bereits zwischen dem Oxford Internet Institute und dem TUM Campus Heilbronn?

Vicki Nash: Es gibt eine Reihe gemeinsamer offener Vorlesungen hier am Campus. Nicht nur ich, sondern auch die beiden Professoren Chris Russell und Carl Frey haben hier schon Vorträge gehalten. Mit den Campus Founders haben wir ein laufendes Forschungsprojekt über einen unserer DRLs (Department Research Lecturer), Fabian Braesemann. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals hatten wir auch schon Studierende und Mitarbeitende der TUM zu Gast in Oxford. So habe ich beispielsweise mit Barbara Prommegger (Leiterin der Forschungsgruppe „Technology, Work and Health” an der TUM) zusammengearbeitet und ein anderes Mal führte ein Kollege gemeinsam mit Jens Förderer (zum damaligen Zeitpunkt: TUM Campus Heilbronn) und einem seiner Doktoranden Untersuchungen durch, woraus gemeinsame Publikationen entstanden sind. Die Zusammenarbeit hat sich in relativ kurzer Zeit ausgezahlt.

Mindshift: Darüber hinaus arbeiten Oxford und der TUM Campus Heilbronn im Joint Global AI Research Hub zusammen. Glauben Sie, dass nach dem großen Hype um KI etwas Sinnvolles entstehen kann, das die Gesellschaft voranbringt?

Vicki Nash: Ja, da bin ich mir sicher. Ein Vorteil meiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der Technologieforschung ist, dass ich zurückblicken und Muster erkennen kann, wie wir uns an diese neuen Innovationen anpassen. Eines der Konzepte, über die wir oft sprechen, ist die sogenannte Domestizierung. Das ist nichts anderes als die Idee, dass es zunächst einen Hype gibt und diese Technologien dann allmählich ihren Weg in den Alltag finden und Teil davon werden. Es wird KI-Tools für Familien geben, die sich durchsetzen und die wir regelmäßig nutzen werden, ohne darüber nachzudenken. Das können alltägliche Technologien sein, die beispielsweise beim Wocheneinkauf oder bei der Budgetplanung helfen, aber auch ziemlich revolutionäre Technologien. 

Mindshift: Für Sie persönlich steht auch eine Transformation bevor. Ihre Zeit als Direktorin des Oxford Internet Instituts endet bald. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Vicki Nash: Es war eine große Herausforderung, das Institut aufzubauen, aber es hat sich gelohnt. Die Position der Direktorin ist eine der klassischen rotierenden Positionen in einer Universitätsabteilung. Man übernimmt sie für eine gewisse Zeit, gibt sie dann an jemand anderen weiter und kann sich wieder seiner Forschung widmen. Ich werde also ein Jahr lang nicht viel unterrichten müssen. Tatsächlich werde ich einen Großteil dieser Zeit damit verbringen, die neue Literatur zu Themen wie KI, Kindern und Familien zu lesen. Außerdem werde ich eine Forschungsreise nach Neuseeland machen. Ich würde gerne auch wieder nach Heilbronn kommen und mehr Zeit hier verbringen. Es wäre toll, für ein paar Wochen zu bleiben, am Neckar zu joggen und an einigen Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Das würde mir sehr viel Spaß machen.