Was Felix auszeichnet, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, Disziplin und strategischer Entscheidungen. Seine Karriere ist geprägt von Beharrlichkeit und einem klaren Gespür für Ziele. Und da das Glück ja bekanntlich dem Tüchtigen gilt, macht er seinem lateinischen Namen alle Ehre: „Felix“ – der Glückliche.
Der Kalender des Studenten ist randvoll mit Vorlesungen und Rudern. Während seine Studienkollegen noch schlafen, hat er meist schon Trainingseinheiten auf dem Neckar durchlaufen. Aber Felix hat ein Faible für Organisation. Jede Woche ist streng durchgeplant. Die Doppelbelastung ist hoch. Entlastung können dank des Stipendiums zukünftig individuelle Tutorien bieten.
Der gebürtige Bonner ist unter anderem Deutscher Meister im Leichtgewicht-Vierer ohne Steuermann, ein Rennboot, bei dem jeder der vier Ruderer jeweils nur ein Ruder bedient. Dieser Erfolg ist erstaunlich, denn anders als seine Konkurrenz hat Felix erst spät mit dem Leistungssport begonnen.
Vom Schulverein zum Ohio River
In der achten Klasse fand Felix über den schulnahen Ruderverein zu seiner Passion. Die Besonderheit: Die Schülerinnen und Schüler organisierten sich selbst, die Älteren trainierten die Jüngeren. So lernte Felix schon in seiner Jugend - erst als Bootswart und später als Vereinsvorsitzender - Verantwortung zu übernehmen.
Die Gemeinschaft hatte es ihm angetan. Aber er wäre gerne noch ein paar Schritte weitergegangen: „Ich bin sehr wettkampflustig und mag es, mich zu pushen. Das hat mir im Verein ein bisschen gefehlt.“
Ein Stipendium für ein Highschooljahr in Cincinnati, USA, ermöglichte ihm genau dieses Bestreben. Felix trat in der Stadt am Ohio River einem Ruderverein bei, der – typisch amerikanisch – mehr Wettbewerbsmöglichkeiten als in Deutschland bot. Das bedeutete für ihn: sechs Tage die Woche Training. So kam es zur ersten Berührung mit dem Leistungssport: Mit seinem Zweierpartner ruderte er im Leichtgewichtsdoppelzweier. Gemeinsam qualifizierten sie sich für das nationale Finale – doch Felix musste vor dem Rennen zurück nach Deutschland. Ein bitterer Moment, den er aber sportlich nahm.
Heilbronn und die Chance aufs Spitzensport-Stipendium
Nach dem Abitur suchte Felix nach einem Studienplatz. Sein neuer Standort sollte ein besonderes Kriterium erfüllen: Er musste in Flussnähe liegen. Sein duales Wirtschaftsingenieurwesen-Studium absolvierte Felix in Heidelberg und Düsseldorf. Dort kam er dann auch wieder mit dem Leistungssport in Berührung und man sah ihn im Düsseldorfer Hafen und auf dem Neckar rudern. Der späte Quereinstieg in den Leistungssport war hart – doch er biss sich durch und qualifizierte sich schließlich für die Deutschen Meisterschaften. In den ersten Anläufen belegte er hintere Plätze, was ihn nicht davon abhielt, dranzubleiben. Seine Hartnäckigkeit wurde belohnt: Er erreichte im Juli 2025 den deutschen Meistertitel im Leichtgewicht-Vierer ohne Steuermann.
Und was führte Felix nach Heilbronn? „Ich wollte meinen Master an einer richtig guten technischen Uni in Deutschland machen. Der TUM Campus Heilbronn hat mich mit seinem KI-Fokus überzeugt.“ Der andere unschlagbare Faktor: die Nähe zum Neckar.
Schon bald baute er mit seiner Freundin im örtlichen Ruderverein eine Studentengruppe auf. Seine organisatorische Erfahrung aus der Schule kam ihm dabei zugute. „Das ist der Vorteil des jungen Campus. Man kann hier unheimlich viel mitgestalten und beeinflussen.“
Schon länger wusste Felix von dem Spitzensport-Stipendium. „Ich bewarb mich sofort, als es an den Heilbronner Hochschulen angeboten wurde.“ Als die Wahl auf den jungen Ruderer fiel, freute er sich immens: „Für mich bedeutet das Stipendium neben der finanziellen Unterstützung eine große Wertschätzung!“
Felix Nack zeigt, dass Glück oft dort zu finden ist, wo Leidenschaft auf Durchhaltevermögen trifft – und dass man im Leben oft selbst das Ruder in die Hand nehmen muss.
Mehr Informationen zum Spitzensportstipendium
Kontakt zum Spitzensportbeauftragten für die Heilbronner Hochschulen unter: willner@spitzensport-stipendium.de