Auf zu neuen Ufern!
Niemand ist eine Insel. Diese sprichwörtliche Wendung des englischen Dichters John Donne spielt auf das menschliche Bedürfnis nach sozialer Nähe an. Doch sie passt auch zum TUM Campus Heilbronn.
Um die eigene Forschung und Lehre anzureichern und Mehrwerte für die regionale Wirtschaft zu stiften, setzen die Verantwortlichen der TUM in Heilbronn bereits seit 2019 auf internationalen Austausch und Vernetzung. Inzwischen hat man Partnerschaften mit einigen der weltweit renommiertesten Universitäten angestoßen. Und die Rechnung geht auf. Denn die Ergebnisse zeigen, wie sehr alle Beteiligten profitieren.
„Die TUM in Heilbronn ist wie ein akademisches Start-up“, so Daniel Gottschald, Geschäftsführer der TUM Campus Heilbronn gGmbH. „Wir testen, forschen und bauen Brücken zur Industrie des Umlands, um zu inspirieren, zu lernen und Teil des regionalen Ökosystems zu werden. Da ist es nur folgerichtig, dass wir derselben Ambition auch im Hinblick auf internationale Partnerschaften folgen.“
Ein Beispiel ist der Austausch mit der irischen Grafschaft Cork. Gute 1300 Kilometer Luftlinie liegt sie von Heilbronn entfernt. Doch gefühlt ist man sich viel näher. Die Herausforderungen sind ähnlich, die Bevölkerungsstrukturen vergleichbar, und auch das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse in die regionale Wirtschaft zu tragen, teilen beide. Das haben Verantwortliche in Heilbronn und Cork erkannt – und im Jahr 2022 erste Schritte einer Zusammenarbeit getan, die lange dauern soll.
„Ich glaube nicht, dass eine Region oder eine Universität in der heutigen Zeit allein überleben kann. Man muss kooperieren“, so James Fogarty, Deputy Chief Executive des Cork County. Mit den beiden Universitäten vor Ort, der UCC und der Munster Technical University, steht er in engem Austausch. Auch sie sollen von der Vernetzung mit der TUM profitieren – besonders wenn es darum geht, Technologie und die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters zu nutzen.
Mit der französischen HEC gibt es bereits seit 2020 Kooperationen – die Studierenden beider Standorte stehen dabei im Zentrum. Für sie gibt es seither jährliche Besuchsmöglichkeiten im Rahmen der Summer School. Jene, die im Master in Management & Innovation eingeschrieben sind, können Auslandsaufenthalte an der HEC auch regulär in ihr Curriculum einbetten.
Mit der Hebrew University of Jerusalem laufen erste Gespräche zu Kooperationen im Bereich Start-up-Förderung und -Kultur. Und schließlich ist auch die wissenschaftliche Vernetzung mit dem renommierten Oxford Internet Institut in vollem Gange. Seit Oktober 2021 forscht man gemeinsam am großen Thema Künstliche Intelligenz und nimmt dabei auch wesentliche Aspekte jenseits der Technologie in den Fokus – wie z. B. die sozialen, ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Erste Fortschritte und Erkenntnisse konnten Interessierte bereits in teils öffentlichen Webinaren bestaunen.
Kurzum: Am Campus Heilbronn geht es mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung Zukunft – nicht zuletzt dank einer stetig wachsenden Akademia und der jüngsten Partnerschaften. Ein isoliertes Inselleben wünscht sich hier niemand mehr. Ein Satz kurz vor dem Abspann des Filmklassikers „About a Boy“ bringt es auf den Punkt: „Manche sind Teile von Inselketten. Unter der Meeresoberfläche sind sie eindeutig miteinander verbunden.“